Freitag, 16. November 2007

milchzahnlächeln

Da ist ein Punkt
im Werdegang
der aufgesetzten Zeit.
Ein Strich
durch alles Wesentliche;
das so erwachsen, starr
in die Vernunft gezüchtet,
dich rastlos
vorwärts drängt.

Und etwas
weiter unten,
da steht er fest, und tief
in dir verwurzelt;
der unvernünftige Moment,
der dich zu kitzeln liebt,
und dir
ein Milchzahnlächeln schenkt.

fabian probst

Donnerstag, 25. Oktober 2007

da blutet die germanistin aus

heute folgenden sprachlichen engleisungen begegnet:
"die wäsche kann beim waschen ausbluten."
wer denkt sich so etwas aus?

und im märchenbuch meines sohnes (carlsen-verlag) steht doch tatsächlich:
"aber sie beharrte auf das schloss."

herr sick, hilfe!

Mittwoch, 24. Oktober 2007

semantik

die verachtung, diese herablassende haltung allem gegenüber, was "web 2.0" oder "blog" heißt, ärgert mich. briefmarken sammeln ist ok, schwimmen gehen ist ok, wollmützen stricken ist ok, aber bloggen, pfui teufel. wie man denn dazu komme. und wieso überhaupt. und zu welchem zweck soll das überhaupt sein. undsoweiter.
vielleicht ärgert es mich auch, weil diese herablassung so symptomatisch ist für eine gesellschaft, die dinge oder menschen oder ganze staaten verachtet, weil es gerade "hip" oder "in" ist. gestern war es wahnsinnig "in" zu bloggen, heute ist es schnee von gestern, eine massenbewegung, über die man - der kulturell und intellektuell hochqualifizierte mensch - steht.
haushoch.
: große fallhöhe.

Donnerstag, 13. September 2007

die braune ecke

da wird einem doch schlecht, nichts anderes als schlecht, wenn man frau eva herman zuhört.
damit haben Sie sich nun dort verortet, frau herman, wo ich Sie schon immer vermutete: in der braunen ecke. was kommt als nächstes? eine kandidatur für die npd? die gründung einer vereinigung zur wiedereinführung des mutterordens?
mein gott, wie kann man für das öffentlich-rechtliche fernsehen als moderatorin und journalistin arbeiten und dabei so unreflektiert und dumm sein.
im dritten reich war vieles schlecht? zum beispiel adolf hitler? adolf hitler als begleiterscheinung des dritten reiches, eben genau wie autobahn, volkswagen, mutterkreuz. hitler schlecht, mutterkreuz gut.
werte wie familie, kinder und mutterdasein wurden gefördert? ich wage es kaum zu sagen, aber wer hat denn ganze familien, kinder und mütter in die konzentrationslager geschickt und vergast? und wer hat, wenn denn die familien ihren schönen ariernachweis erbringen konnten, dafür gesorgt, dass die männer, die famlienväter, brüder, onkel, söhne waren, in den krieg zogen und nicht mehr wiederkamen?
was war denn dieses mutterkreuz? worin erschöpfte sich denn die "wertschätzung der mutter"? doch wohl ausschließlich, aber auch wirklich ausschließlich im gebären von möglichst vielen soldaten für einen verbrecherischen krieg.

aber daran war vermutlich allein adolf hitler schuld. denn der war ja schlecht.